Förderung von Hochbegabten
Die hier zusammengestellten Beiträge haben ein Gemeinsames: Sie machen deutlich, dass die meist aus den USA übernommenen Wege der Hochbegabtenförderung nur dem Begriff nach übernommen wurden. Grund dafür ist, dass das deutsche Regelschulsystem besonders in den Sekundarstufen wenig Flexibilität bietet, um etwa individuelle Förderung innerhalb des Klassenverbandes durchzuführen. Die Standardlösung für Hochbegabte, „Enrichment“, ist von dieser sinnentfremdeten Übernahme besonders betroffen. Hochbegabtenförderung lebt von innerer Differenzierung und individueller Förderung; das ersatzweise Angebot von Interessantem und Forderndem außerhalb des Regelunterrichts ist kein Ersatz für die fortbestehende Passungsproblematik innerhalb des Unterrichts. Ein ehrgeiziges Projekt ist daher eine Modellschule für individuelle Förderung in den Sekundarstufen, wie sie in diesen Beiträgen vorgestellt wird – übrigens eine Schule, die nicht allein Hochbegabte für förderbedürftig hält, sondern von begabungsheterogene Gruppen ausgeht und sowohl für schwache Lerner wie für lernfreudige Gymnasiasten individuelle Förderung für einen Gewinn hält.
praktische pädagogische Handeln schlagen wir daher vor, den Begriff gleichsam ins Pädagogische zu übersetzen, und zwar so, dass er den Sachverhalt bezeichnet, der kausal am Anfang der Bildungsbiografie von hochbegabten Kindern steht und sich dann in vielerlei Spielarten in der weiteren Geschichte eines hochbegabten Menschen bemerkbar macht: Unterforderung. Hochbegabung wird im allgemeinbildenden Schulwesen wirksam als Unterforderung.
der Leistung, die an sich aufgrund der vorliegenden Begabung zu erwarten wäre (Leistungspotential). Fast immer tritt Underachievement in Kombination mit störendem oder verstörtem Verhalten und erheblicher Belastung des Familienklimas auf.
amerikanischen Nestor der Hochbegabtenpädagogik. Im Jahr 2002 ist Renzullis Schoolwide Enrichment Model in der Schweiz auf Deutsch erschienen. Hier finden sich alle Hinweise, die Lehrerinnen und Lehrer brauchen …
Kinder auch, aber schließlich finden sie ihren Weg. Nicht jede Störung des Verhaltens oder der Leistung ist ein Krisenzeichen. Das Vertrauen in die Normalität sollte nicht durch die bloße Information über eine vorliegende Hochbegabung eingeschränkt werden …
Erwachsenen und dem Kind das gemeinsame Bemühen um ein gelingendes Zusammenleben in den Mittelpunkt stellt, verhindert kraftzehrenden Machtkampf und stärkt die Persönlichkeit der Kinder im sozialen Leben.
aber nicht Hochbegabung, sondern sie geben eine Art Landkarte, was alles zusammenkommen muss, um Begabung zu unterstützen. Insofern gelten sie in gleicher Weise auch für normale Begabungen. …
begabungsgerecht herausgefordert werden, ist es notwendig, Ratschläge zum Springen zu geben. Viel lieber würden wir allen unterrichtenden Lehrkräften Hilfen zur Leistungsdifferenzierung geben. …